Ein Volltreffer fürs Leben

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Ein Volltreffer fürs Leben

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Hier kann man Ideen für seine berufliche Zukunft sammeln und mitunter auch Freunde fürs Leben gewinnen. Für Carlotta Müller und Victor Tadić ist ihre Zeit am Aicher-Scholl-Kolleg eine wichtige Orientierungshilfe. 

Tooor! Irgendwie kommen Carlotta Müller und Victor Tadić ohne ein kurzes Spielchen nicht am Tischkicker vorbei, wenn sie auf dem Weg zu einer Vorlesung oder ins Atelier sind. Wer sich am Aicher-Scholl-Kolleg (ask) ernsthaft mit seiner beruflichen Zukunft beschäftigt, tut dies immer auch in einer lockeren, fast schon spielerischen Atmosphäre. Vielseitig interessierten und neugierigen jungen Erwachsenen, die nach dem Schulabschluss nicht wissen, wohin die Reise gehen soll, bietet das Studium Generale ein reichhaltiges Angebot, um die eigenen Möglichkeiten, Talente und Neigungen zu entdecken. 

Von Oktober bis Juli können sich die Kollegiatinnen und Kollegiaten ein Programm aus Seminaren, Vorlesungen, Workshops und Projekten zusammenstellen - ganz nach persönlichem Gusto. Im Angebot sind die Studienbereiche Kunst, Design und Architektur, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Natur- und anwendungsorientierte Wissenschaften und Sprachen. Für Carlotta Müller war dies im Sommer ein verlockendes Angebot, auf das sie ihre Mutter nach erfolgreichem Abitur in Biberach aufmerksam gemacht hatte. „Ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich tun soll“, so die 19-Jährige.

Schnell zusammengewachsen

Mathe oder doch eher Physik? Victor Tadić aus Stuttgart war sich nach seinem Abi noch nicht sicher. Die Richtung stimmte schon: „Ich war aber noch nicht soweit, mich sofort nach dem Abitur zu entscheiden.“ Auch der 18-Jährige ist seit Oktober im ask, um sich auf seinen weiteren Lebensweg vorzubereiten. Da er sich auch für Kunst interessiert, belegt er in diesem Bereich Kurse und ist oftmals vor einer Staffelei im Atelier anzutreffen. Für Dr. phil. Andreas Lörcher ist dies ein wichtiger Aspekt der Kolleg-Idee. „Es geht bei uns neben dem Studieninteresse immer auch um die Persönlichkeitsentfaltung der Teilnehmer“, so der wissenschaftliche Leiter des ask. „Es geht im Grunde ja nicht nur um das Studium, sondern darum, was man danach aus seinem Leben macht“, so Victor Tadić, der es sehr schätzt, dass sich das Studium beileibe nicht nur auf die Räume am Hochsträß beschränkt: „Man findet hier wirklich sehr schnell Freunde.“ 

Auch Carlotta Müller sieht das so: „Wir sind wirklich in kurzer Zeit sehr fest zusammengewachsen.“ Neben dem Unterricht an der Schule selbst nutzen die Kollegiatinnen und Kollegiaten immer auch das Programm der Volkshochschule Ulm, dem Träger des Aicher-Scholl-Kollegs. „Diese Neugier und das Interesse an unseren Veranstaltungen ist immer ein großes Geschenk für uns“, freut sich vh-Leiter Dr. Christoph Hantel.  

Victor Tadić liebt zudem den höflichen und offenen Umgang am Kolleg: „Man hat einfach sehr viele Möglichkeiten sich zu orientieren und sich weiterzubilden, auch politisch.“ Für Carlotta Müller ist das Studium Generale eine perfekte Gelegenheit, sich ausführlich Gedanken über das weitere Leben zu machen: „Es ist einfach eine wundervolle Zeit, die man vom ersten Tag an miteinander verbringt.“ Für die Biberacherin stellte sich bereits mit dem Ende des ersten Trimesters heraus, welcher Beruf für sie zur Berufung werden könnten: „Ich möchte gerne Medizin studieren.“ Im Mai wird sie den entsprechenden Test absolvieren. Bis dahin bleibt sicher noch Zeit für ein paar Kickerspielchen mit Victor. Für beide steht nicht nur aus diesem Grund fest: Das Aicher-Scholl-Kolleg ist für sie ein richtiger Volltreffer.


Seminare und Exkursionen…

Das Aicher-Scholl-Kolleg (ask) ist ein eigener Fachbereich der Volkshochschule Ulm (vh) und ist im Gebäude der ehemaligen Hochschule für Gestaltung auf dem Oberen Kuhberg untergebracht. Das Studienjahr wird in drei Trimester eingeteilt. In den beiden ersten der drei Einheiten finden Vorlesungen sowie technische und praktische Seminare statt, an den Freitagen werden Exkursionen sowie Studien- und Berufsberatungen angeboten. Unterrichtet wird von Praktikern, Pädagogen, Dozenten, anerkannten Wissenschaftlern und freischaffenden Künstlern. 

Zu den Kooperationspartnern der ask zählen unter anderem die Universität Ulm, die Hochschule Neu-Ulm, die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, das HfG-Archiv, die Stadt Ulm, das Leibniz-Kolleg Tübingen, die Agentur für Arbeit Ulm, der Verband Südwestmetall sowie die Handwerkskammer Ulm. Das Kolleg ist offen für junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Abiturientinnen und Abiturienten. 

Stefan Loeffler