Dem Klimawandel auf den Fersen
Die Verantwortlichen des Einstein-Marathons und weiterer Laufveranstaltungen in Ulm weiten ihre Umweltschutz-Aktivitäten bis 2030 aus. Das Motto: "Cool Running 2.0 - auf zu neuen Ufern"
Manchmal hat man das Gefühl, dass uns der Klimawandel einfach davonläuft und wir ihn nicht mehr stoppen können. Aus diesem Grund hat die SUN Sportmanagement GmbH bereits vor fünf Jahren das Projekt „Cool Running“ ins Leben gerufen – mit dem Ziel, die Laufveranstaltungen rund um den von ihr organisierten Einstein-Marathon klimaneutral zu gestalten. Mit Unterstützung der Teilnehmenden, Sponsoren und durch eigene Beiträge des Veranstalters konnten seither über 50.000 Bäume gepflanzt, mehrere Blühwiesen angelegt und eine Photovoltaikanlage auf dem Bad Blau in Blaustein installiert werden. Damit sind die insgesamt acht Ulmer Läufe mit etwa 25.000 Teilnehmenden pro Jahr rein rechnerisch klimaneutral. Bei allen Veranstaltungen werden unter anderem recyclefähige Trinkbecher aus Karton verwendet und Shirts aus wiederaufbereiteten Textilien übergezogen. Zudem setzt die SUN Sportmanagement GmbH zwei E-Autos als Streckenfahrzeuge ein.
Ein neues Kapitel
Mit Cool Running 2.0 schlagen die Veranstalter des Einstein-Marathons nun ein neues Kapitel auf. Die Initiative geht über reine Kompensation hinaus. Sie versteht sich als plattformübergreifende Bewegung, die aktiven Umweltschutz, Bildungsarbeit, gesellschaftliche Verantwortung und europäische Zusammenarbeit vereint. Ziel ist es, nicht nur den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, sondern Menschen für zentrale Zukunftsthemen zu begeistern und konkrete Projekte mit messbarem Impact zu unterstützen – regional wie international. Ein zentrales Element dieser Neuausrichtung ist die EuroTour 25–28. Initiiert von Mitorganisator Bernd Hummel, verbindet das Projekt sportliche Höchstleistung mit einer klaren Botschaft. Die EuroTour erstreckt sich über vier Jahre von 2025 bis 2028. Jedes Jahr verbindet sie mindestens drei übergeordnete Regionen Europas, um aufzuzeigen, dass wir „ein“ Kontinent sind, in Vielfalt geeint, im Klimaschutz verbunden.
Die erste Tour-Etappe 2025 beginnt der Extremsportler am 4. August auf der Nordsee-Insel Sylt. Von dort führt ihn die Route über rund 2.000 Kilometer und durch mehrere europäischen Regionen südwärts – mit einem symbolträchtigen Zwischenstopp in Ulm am 8. und 9. August 2025. Dort, wo der Einstein-Marathon und die Initiative „Cool Running“ entstanden sind, werden Etappenpause, Aktionen mit Partnern, eine Projektpräsentation und ein Empfang für Sponsoren und Medien stattfinden.
Gegen Geisternetze im Ozean
Das Ziel der ersten Etappe wird der nördlichste Punkt Italiens sein, gelegen zwischen dem Pustertal und dem österreichischen Zillertal. Die Technische Hochschule Ulm (THU) begleitet die EuroTour mit technologischem Know-how. Ein zentrales Projekt ist die Entwicklung von GPS-gesteuerten Mini-Bojen, um sogenannte „Geisternetze“ im Ozean aufzuspüren – verlorene Fischernetze, die eine große Gefahr für die Meeresfauna darstellen.
Mit Cool Running 2.0 zeigen die Verantwortlichen, dass man mit guten Ideen und läuferischem Engagement sehr wohl in der Lage ist, dem Klimawandel auf den Fersen zu bleiben.
Stefan Loeffler