agzente 34 - Natur in der Stadt

agzente 33

 

Holen wir uns das Grün in die Stadt!

Es grünt und blüht schon recht sommerlich, Bienen und Hummeln summen, die Vögel zwitschern… agzente zeigt, wie Sie selbst zu dieser blühenden, summenden Vielfalt beitragen und ein Stück Grün mitten in die Stadt holen können: mit einem insektenfreundlichen Balkon oder Garten oder einem Blumenkübel mitten in der Stadt vor der eigenen Haustür. Wir stellen das Projekt Grünfinder vor und berichten über ein selbst gebautes Gewächshaus. Die stellvertretenden Leiterin des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Emma Sayer, spricht über ihre Leidenschaft für die Natur und die faszinierende Kraft von Bäumen. 


Die Befreiung vom Überfluss

Im Agenda-Forum am 7. März referierte Postwachstumsökonom Niko Paech über die notwendige radikale Transformation unseres Wirtschaftssystems zu Gast- und wie wir lokal dazu beitragen können.

Für Prof. Dr. Niko Paech, der an der Uni Siegen forscht und lehrt,  bedeutet eine nachhaltige Entwicklung globale Gerechtigkeit innerhalb ökologischer Grenzen. Welche Lösungen bietet die Postwachstumsökonomie dafür an? Eine große Rolle spielt aus seiner Sicht die Suffizienz, die Befreiung von Überfluss, um sich vor Überforderung zu schützen. Nur so könne der Konsum optimiert und auch über 20-Stunden-Arbeitswochen nachgedacht werden. 

Denn wer nur noch halb so viel arbeitet, hat mehr Zeit, aktiv für sich und die Gemeinschaft zu sein. Paech setzt sich unter anderem für den Aufbau von solidarischen Landwirtschaftsinitiativen oder Bürgerenergiegenossenschaften ein. Seine Vision: „Man baut selbst an und kauft weniger, man vernetzt sich, hilft sich gegenseitig und trägt dazu bei, dass wir weniger produzieren müssen - ohne zu verarmen.“ An ein "Grünes Wachstum" glaubt er so wenig wie an den Osterhasen, dafür umso mehr an gemeinschaftliche Initiativen, um postwachstumstaugliche Lebensstile einzuüben, Foodsharing zum Beispiel, oder Reparatur-Zentren als generationenübergreifende Lernorte.

Auch Bürgermeister Tim von Winning, der in seinem eindrücklichen Grußwort unseren derzeitigen Umgang mit dem Planeten kritisch hinterfragte, fasste zusammen: „Die Veränderungen kommen mit großer Kraft und wir müssen uns nun dringend damit auseinandersetzen.“

Einige gute Initiativen sind in Ulm schon vorhanden und stellten sich auf einem kleinen Markt der Möglichkeiten im Vorfeld des Vortrags vor.

Ausführlicher Beitrag