Ulmweltwoche 2025 - eine Woche (Neu)-Ulmwelt genießen

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Ulmweltwoche 2025 - eine Woche (Neu)-Ulmwelt genießen

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Einfach mal eine Woche Ulmwelt genießen, das war die Idee der Ulmweltwoche 2025, die dieses Jahr unter dem Titel „Morgen beginnt heute!“ über 50 Veranstaltungen von 67 Kooperationspartner aus Ulm, Neu-Ulm und der Region an den Start brachte. Im Angebot waren auch einige neue Formate, und erstmals wurde die Ulmweltwoche als Green Event BW ausgezeichnet.

Viel Zuspruch erhielt die Diskussionsveranstaltung im Stadthaus zum Auftakt mit einem Impulsvortrag von Klimaaktivist Florian Schlederer. Dass es in Sachen Klimakrise kurz vor knapp ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Schlederer, der die Fridays for Future Bewegung in Österreich mitbegründet und das dortige Klimavolksbegehren initiiert hat, forderte die Anwesenden zum Handeln auf: In KI-generierten Bildern von begrünten Innenstädten präsentierte er seine Vision einer lebenswerten Zukunft und legte verschiedene Lösungsvorschläge und Handlungsansätze dar. Die gängige Ausrede „Klimaschutz ist viel zu teuer, wir können uns das nicht leisten“ lässt er nicht gelten. „Wir können es uns nicht leisten, keinen Klimaschutz zu machen“, ist er überzeugt.

Im Anschluss an den bewegenden Vortrag diskutierten, moderiert von Noémi Besedes, die Oberbürgermeister Martin Ansbacher und Katrin Albsteiger und der Vertreter der EU-Kommission Wolfgang Bücherl mit Schlederer und erörterten lokale Klimaschutz-Aktivitäten. Beispiele wie die Begrünung des Neu-Ulmer Rathauses oder die Überarbeitung der Ulmer Klimaschutzstrategie zeigten, dass die Kommunen bereit sind, ihren Beitrag zu leisten und Klimaschutz umzusetzen. Mithilfe digitaler Umfragetools sowie ganz analog in der Fragerunde wurden auch die Teilnehmenden einbezogen, die zum Teil sehr differenziert auf die Thematik blickten. So beantworteten mehr als die Hälfte die Frage nach ihren Gefühlen, wenn sie an die Zukunft unserer Umwelt denken, mit „Zwiespältig - es gibt Lichtblicke, aber auch Rückschläge“.

Highlights der Ulmweltwoche

Weitere Highlights der Ulmweltwoche waren der Gebrauchtfahrradmarkt des ADFC oder das Waldfest in Ermingen, bei dem Groß und Klein ein interessantes Rahmenprogramm vorfanden. Eine Radtour zu den Mühlen an der Blau führte von Blaubeuren nach Ulm, und der Infoabend „Energiewende selber machen“ kam dank Gebärdendolmetscherin auch bei Gehörlosen gut an. Neu im Programm und gut besucht war auch der Pubquiz-Abend rund um die Ulmweltwoche im Irish Pub „Murphy‘s Law“.

Die internationale Perspektive brachte ein Partnerprojekt des Seniorenrates und des Paritätischen Ulm mit einer Initiative gegen Plastikmüll in Ghana hinein: An verschiedenen Sammelstellen in Ulm und Neu-Ulm konnten Stofftaschen gespendet werden, die über lokale Teams in der Region Atebubu in Ghana kostenlos verteilt werden. Die Aktiven vor Ort wollen damit auf die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam machen. Die beeindruckende Zahl von 2.400 Taschen konnten für die Aktion eingesammelt werden. „Ein super Ergebnis!“ findet die Initiatorin MAria Eichenhofer-Fröscher vom Seniorenrat.

Weitere Angebote, die zum Teil während der ganzen Woche liefen, waren eine Ausstellung „Kunst aus Müll“ im Weststadthaus, eine Radschnitzeljagd und mehrere Müllsammelaktionen.

„Gemeinsam für morgen“

Den Abschluss bildete der Aktionstag „Gemeinsam für morgen“ im Roxy. Neben einem Markt der Möglichkeiten mit rund 30 interaktiven Ständen gab es einen Kinder-Workshop mit Pflanzenfarben, eine Upcycling-Ausstellung angehender Modemacher*innen, eine Mitmach-Kunstaktion und mehrere Quizformate. Das Ende der Ulmweltwoche 2025 feierten am Abend alle zusammen in der Café Bar mit der regional bekannten Band „Tomorrow in your Hands“.

Das Vorbereitungsteam der Ulmweltwoche 2025 zieht eine erste Bilanz: „Wir konnten dieses Jahr rund 20 % mehr Veranstaltungen anbieten und haben die Zahl der mitwirkenden Organisationen verdoppelt“, freut sich Katharina Lauhöfer vom Donaubüro, die einen wesentlichen Teil der Koordinierungsarbeit geleistet hat. Leider seien nicht alle Veranstaltungen gut besucht gewesen. So blieb auch die Abschlussveranstaltung hinter den Erwartungen zurück. Lauhöfer kündigt an: „Wir schauen uns das genau an und werden aus den Erfahrungen für die nächste Ulmweltwoche lernen!“ So sollen Angebote, die gut ankamen, als Best Practice genutzt und weniger erfolgreiche Formate überarbeitet werden. Denn die große öffentliche Aufmerksamkeit und das Interesse der Mitwirkenden zeige, wie wichtig es sei, den Themen Umwelt, Klimaschutz und Ressourcen eine Plattform zu geben und in den Austausch zu kommen.

Petra Schmitz


Infos zur Ulmweltwoche

Die Ulmweltwoche wurde von jugend aktiv in ulm initiiert und findet alle 2 Jahre in Ulm und Neu-Ulm statt. Sie macht Umwelthemen und Klimaschutz vor Ort sichtbar, bringt Organisationen und Menschen zusammen und inspiriert für eigenes Tun. In den Jahren „dazwischen“ findet ein Netzwerktreffen für die Mitwirkenden statt, bei dem die Ulmweltwoche weiterentwickelt und der Austausch untereinander gepflegt wird.

Das Orgateam: 
Donaubüro, Europe Direct, jugend aktiv, lokale agenda, Seniorenrat, Stadt Ulm

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Mehr Infos und Kontakt unter www.ulmweltwoche.de.