Besser heizen, Kosten sparen
Ein Infotag mit Sanierungsbeispielen, Mikromesse und Vortragsprogramm ermöglichte Interessierten Gespräche mit Fachleuten. Vorgestellt wurden auch die Ergebnisse des Modellprojekts Roter Berg.
Mit überschaubarem Finanzaufwand die Heizkosten im Eigenheim erheblich reduzieren. Mit diesem Ziel befasst sich das Projekt „Besser heizen, Kosten sparen: So gelingt die Wärmewende“. Das neu gegründete Team Wärmewende führte im letzten halben Jahr dazu ein Modellprojekt mit Energieberatungen am Roten Berg durch. Auf einem öffentlichen Infotag im Pfarrheimsaal in Söflingen erkundigten sich Anfang April mehr als 100 interessierte Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer über solche Maßnahmen.
Steckbriefe zu Energiemaßnahmen entwickelt
Ein Ergebnis des Modellprojekts waren Energie-Steckbriefe zu fünf Beispielhäusern am Roten Berg. Der Energieberater Thomas Keil hatte die Gebäude im Vorfeld kostenlos untersucht und die Eigentümer beraten. Dabei konnte er feststellen: Die in den 1940er und 1970er Jahren errichteten Häuser lassen sich bereits mit Kosten zwischen 10 000 und 20 000 Euro energetisch so verbessern, dass die Heizkosten um bis zur Hälfte sinken. Bei allen Häusern wurde abgeschätzt, dass sich die Investitionen über die Einsparungen innerhalb 10 bis max. 15 Jahren amortisieren.
Infostände und Vortragsprogramm
Die Besucher des Infotages studierten mit Interesse die mehrseitigen Steckbriefe und informierten sich an den Infoständen über Sanierungsmaßnahmen für Fenster und Türen, über Wärmepumpen bis hin zu Solarbalkonkraftwerken. Auch Fördermöglichkeiten und Finanzierungsangebote waren von Interesse. Die parallel angebotenen Kurzvorträge zu Themen wie Kommunaler Wärmeplan, Energie-Effizienz am Gebäude oder Wärmepumpe waren sehr gut besucht. Auch ein Kinderprogramm mit Legotisch und thematischpassenden Malbüchern wurde angeboten. „Der große Zuspruch übertrifft unsere Erwartungen und zeigt, wie groß der Informationsbedarf bei der Bevölkerung rund ums Heizen und Sanieren ist“, sagt Experte Thomas Keil.
„Eine sehr gelungene Veranstaltung“, findet auch Roland Mäckle von der Regionalen Energieagentur Ulm, ebenfalls Team-Mitglied und mit einem Infostand vertreten. Die Energieagentur bietet kostenlose neutrale Erstberatung zum Thema Sanierung und Heizung.
„Wir hoffen, dass im Stadtteil durch unsere Aktivitäten ein Schneeballeffekt entsteht, denn viele würden ihr Haus gerne energetisch verbessern, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen“, sagt Martin Hofmann. Er befasst sich schon seit vielen Jahren mit Energiethemen, beruflich wie privat. Er vertritt die Initiative LocalZero Ulm im Team des Modellprojekts. Die Hoffnung sei, dass sich Nachbarinnen und Nachbarn gegenseitig zu energetischen Verbesserungen motivieren, wenn sie sehen, dass andere loslegen. LocalZero hat für das Projekt einen Zuschuss aus dem Förderprogramm „Quartiersimpulse“ der Allianz für Beteiligung erhalten „Eine schöne Anerkennung der unbezahlten Arbeit, die wir Teammitglieder ins Projekt gesteckt haben“, findet Elisabeth Maeser, die sich als Bürgerin einbringt.
Das Team Wärmewende will nach dieser erfolgreichen Veranstaltung weiter machen. So sind weitere Vorträge und Workshops geplant. Auch weitere Quartiere will sich die Gruppe vornehmen und auf ähnliche Weise untersuchen.
Petra Schmitz