Die Natur erforschen - sich selbst entdecken

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Die Natur erforschen - sich selbst entdecken

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Mit dem Projekt Grünfinder der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller können Schülerinnen und Schüler bei Ausflügen in die Natur auch etwas fürs Leben lernen.

Ein Ameisenhaufen am Waldrand, kleine Bächer oder jede Menge Käfer auf der Wiese. Diese Dinge gehören in die Natur wie das Münster zu Ulm. Doch als Erwachsener nimmt man sie oftmals nicht mehr bewusst wahr. In diesem Fall könnten wir von Kindern lernen, die am Projekt Grünfinder teilnehmen. Denn das ermöglicht ihnen die Natur vor Ort zu entdecken und zu erforschen. Mit diesem Projekt hat sich Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller zum Ziel gesetzt, benachteiligte oder von Armut betroffene Kinder zu stärken und Ihnen die Möglichkeit auf ein gutes Leben zu eröffnen – unabhängig von Herkunft, Kultur, Sprache und Religion.

Bereits im Jahr 2016 wurde das Konzept gemeinsam mit Naturpädagoginnen entwickelt. „Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen als Basis wollen wir die Grünfinder-Kinder zum Beispiel in der motorischen, kognitiven oder sozialen Entwicklung fördern“, so Projektleiterin Katharina Manz: „Gerade in ärmeren Familien kommen Ausflüge in die Natur häufig zu kurz. Doch wir alle haben doch die Chance, in die Natur zu gehen, um zu riechen, zu schmecken oder den Waldboden zu spüren. Und mit Hilfe der Naturpädagogik kann man zur Persönlichkeitsentfaltung der Kleinen beitragen.“  

So eignet sich das gemeinsame Betrachten eines Ameisenhaufens durchaus dafür, sich über das wuselige Zusammenleben von Tieren Gedanken zu machen und sich zu fragen: Wie funktioniert das eigentlich bei uns Menschen? Katharina Manz: „Auch von einem Bienenvolk kann man viel lernen und wer einmal kleine Mühlräder gebaut hat, weiß wie die Kraft des Wassers wirkt.“

Damit das Erlebte und Erlernte auch nachhaltig wirkt, ist das Projekt in den Alltag der Kinder eingebunden, die in acht Schulen im Rahmen einer AG einmal in der Woche mit ausgebildeten Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern in unmittelbarer Umgebung ihrer Schulen unterwegs sind.

Neben den Erlebnissen in der Gruppe sieht Katharina Manz in dem Projekt noch einen weiteren wertvollen Vorteil. Denn Kinder, die vielleicht nicht so gut in Deutsch oder Mathe sind, erleben viel Frust im Schulalltag, nicht jedoch beim Projekt: „Hier können sie im Freien aktiv sein und einen ganz anderen Erfahrungshorizont erleben. Sie sind vielleicht nicht gut im Rechnen, können aber anderen Kindern Dinge in der Natur sehr gut erklären. Und auch das kann das Selbstwertgefühl stärken.“

Und: Wer Flora und Fauna bereits im Kindesalter spielerisch kennenlernen kann, wird die Natur von Anfang an wertschätzen und achtsam mit ihr umgehen. Eine frühe Erfahrung, von der man ganz bestimmt auch noch als Erwachsener profitieren kann.

Stefan Loeffler


Projekt Grünfinder

Die Kinderstiftung Ulm/ Donau-Iller setzt mit dem Projekt Grünfinder bei einer Erkenntnis der Armutsforschung an, dass es Kindern oft nicht nur an materieller Ausstattung, sondern auch an Entwicklungsmöglichkeiten mangelt. Durch naturpädagogische Elemente, Sinneserfahrungen und Spiele wird die kindliche Entwicklung ganzheitlich angeregt. 

Wer eine Grünfinder-Gruppe leiten möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Für die ehrenamtliche Tätigkeit, für die man über einen Zeitraum von sechs Monaten kostenlos geschult wird, erhält man eine Aufwandsentschädigung. Ergänzend zu den Schulungsterminen werden im Laufe eines Schuljahres Austauschtreffen für alle Gruppenleitungen angeboten.

Interesse? 
Dann melden Sie sich einfach bei Katharina Manz, die unter der Rufnummer 0731 2063-26 oder unter manz@kinderstiftung-ulmdonauiller.de zu erreichen ist.