Hohes Einsparpotenzial
Mit überschaubarem Finanzaufwand die Heizkosten im Eigenheim erheblich reduzieren. Mit diesem Ziel befasst sich das Projekt „Besser heizen, Kosten sparen: So gelingt die Wärmewende“ der lokalen agenda ulm.
Etwa 100 Interessenten kamen zum ersten Infotag ins katholische Pfarrheim in Söflingen. An zehn Infoständen konnten sie sich über Sanierungsmaßnahmen von neuen Fenster- und Türisolierungen, über Wärmepumpen bis hin zu Solarbalkonkraftwerken sowie staatliche und städtische Förderungen und Finanzierungsangebote informieren. Zudem präsentierte das agenda-Team sein Pilotprojekt zu fünf Beispielhäusern am Roten Berg. Der Energieberater Thomas Keil hatte die Gebäude im Vorfeld kostenlos untersucht und die Ergebnisse in Steckbriefen zusammengefasst. Ergebnis: Die in den 1940er und 1970er Jahren errichteten Häuser lassen sich bereits mit Kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro energetisch so verbessern, dass die Heizkosten um bis zur Hälfte sinken. Bei allen Häusern wurde abgeschätzt, dass sich die Investitionen über die Einsparungen innerhalb zehn bis max. 15 Jahren amortisieren.
Im Rahmen einer Ideenwerkstatt gründete sich 2024 das Team Wärmewende. Die Gruppe aus engagierten Bürgern und Fachleuten startete das Modellprojekt für das Quartier Roter Berg, um an beispielhaften Gebäuden verschiedene Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen. Es zeigte sich, dass in vielen Gebäuden hohes Einsparpotential steckt, das gerade nicht durch aufwendige Sanierungen erschließt, sondern minimal- oder gering-investive Maßnahmen, die Verluste am Gebäude oder in dessen Anlagentechnik eindämmen.
„Wir hoffen, dass im Stadtteil durch unsere Aktivitäten ein Schneeballeffekt entsteht, denn viele würden ihr Haus gerne energetisch verbessern, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen", sagt Martin Hofmann. Er befasst sich schon seit vielen Jahren mit Energiethemen, beruflich wie privat. Er vertritt die Initiative LocalZero Ulm, ein Kooperationspartner des Modellprojekts. Die Hoffnung sei, dass sich Nachbarinnen und Nachbarn gegenseitig zu energetischen Verbesserungen motivieren, wenn sie sehen, dass andere loslegen und dass mit wenig finanziellem Aufwand die Heizungs- und Stromkosten massiv gesenkt werden können.