Nachhaltiger Konsum

Warum wir Vielfalt beim Obstanbau brauchen

Die neuen Gen-Techniken wie CRISPR/Cas und ähnliche werden zur Zeit in den Medien vielfach als Wunderwaffe gegen alle ökologischen Probleme unserer Zeit gehypt, seien es Klimawandel, Dürrestress, Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Welternährung. Auch im Apfelanbau mit seinem hohen Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln wird das "Einbauen" einzelner Resistenz-Gene per Gentechnik von interessierter Seite zum Lösungsansatz erklärt.

Digitale Helfer für den nachhaltigen Alltag

Leider sind viele von eher geringem Nutzen, sperrig in der Anwendung oder beinhalten noch zu wenige Daten. Denn die smarteste App bringt wenig, wenn die dahinter stehende Datenbank leer ist. Beteiligt die App ihre Nutzer:innen beim Sammeln von Daten über ein Crowdsourcing, kann dies den Datenbestand schnell erhöhen und die Anwendung weiter pushen. Eine seriöse Prüfung ist dabei allerdings essenziell. Hier einige (subjektive) Empfehlungen unseres Autors, die Anregungen für eigene Recherchen bieten sollen. Viel Spaß beim Stöbern in Ihrem Play- oder Appstore!

Digitalisierung - Fluch oder Segen?

Der Digitalwecker klingelt. Wir stehen auf, drücken aufs Knöpfchen, schwups: Die Rollläden fahren elektrisch hoch und lassen den Tag herein. Zum Frühstück unterhält uns Alexa. Wir checken die digitale Raumluft-Anzeige - ein Fenster müssen wir nicht aufmachen, denn das digitale Lüftungssystem saugt die Frischluft ein und transportiert die alte hinaus. Wir checken die Nachrichten auf dem Handy, was sagt uns die Wetter-App? Mhhh. Vielleicht hätten wir auch einfach mal aus dem Fenster schauen können oder, ganz verwegen, sogar mal die Nase raushalten können?

Bitte nichts wegwerfen

In den vergangenen 30 Jahren haben die Verpackungsabfälle aus Kunststoff in Deutschland um 50% zugenommen, die aus Papier sogar um über 60%. Dass dies noch verhältnismäßig moderat klingt, liegt vor allem an der Entwicklung neuer, leichterer und robusterer Materialien. Aber jeder Fortschritt auf diesem Gebiet wird schnell wieder durch den wachsenden Konsum und die gesellschaftliche Entwicklung aufgefressen. Nicht zuletzt der boomende Versandhandel beschert uns jährlich einen Berg aus rund 8 Millionen Tonnen Kartons.

Ulm beim Verpackungsmüll auf den vorderen Plätzen

Ulm ist, verglichen mit anderen Städten in Baden-Württemberg nicht nur beim Verpackungsmüll weit vorn: 5060 Tonnen sind es im Jahr. 40 Kilogramm bringt im Schnitt jede Einwohnerin und jeder Einwohner zusammen. In anderen Landkreisen des Landes sind es dagegen 27 bis 34 Kilogramm pro Person. Verpackungsmüll wird aber auch generell mehr, stellt der Sprecher des Entsorgungsunternehmens Remondis, Klaus Thielmann, fest. Denn immer mehr Menschen bestellen übers Internet, selbst Supermärkte bieten Lieferservice an. All die Produkte in den Kartons sind meist vielfach verpackt. 

Kleider helfen Leute

Die Zahl ist enorm. Pro Jahr fallen in Deutschland eine Million Tonnen gebrauchte Textilien an. Würde man sie in Lastwagen packen und diese hintereinander aufreihen, stünde der erste Lkw in Flensburg, der letzte im 1.000 Kilometer entfernten Innsbruck. Diese Menge hat sich, laut Fairwertung e.V., in den vergangenen 15 Jahren in etwa verdoppelt. Gründe für die wachsenden Altkleiderberge sind häufig wechselnde Kollektionen, billige Ware, Massenproduktion und miserable Qualität. Doch was geschieht damit? 

Das bessere Plastik?

Die Bezeichnung „Biokunststoff“ beinhaltet zwei unterschiedliche Aspekte: Die Herstellung aus biologischen Rohstoffen und die biologische Abbaubarkeit. Beides muss nicht unbedingt zusammenhängen, denn auch Plastik aus Erdöl kann im Idealfall zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut werden. Hergestellt wird Bioplastik wie z.B. das für Müllbeutel verwendete PLA (Polylactid) oft aus Maisstärke oder Zuckerrohr. Aber auch Altfette oder -öle können biotechnologisch zu Kunststoffen verarbeitet werden, wie bei der Stoffgruppe der PHA (Polyhydroxyalkanoate).

So hilft das neue Elektrogesetz, Ressourcen zu sparen

Das neue Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG) von 2021 nimmt Hersteller und Händler deutlich mehr in die Pflicht. Der Container auf dem Recyclinghof soll als Sammelstelle die Ausnahme werden. Was beim Neukauf im Elektromarkt schon seit Jahren Standard ist, gilt jetzt für alle, die Elektroartikel in Umlauf bringen: Beim Kauf muss das Altgerät kostenlos zurückgenommen und dem Recycling zugeführt werden. Handelt es sich um Kleingeräte unter 25 cm, gilt die Rücknahmepflicht unabhängig davon, ob ein neues gekauft wird.