,,Das Ehrenamt gehört zur DNA unserer Stadt”

Die Meilensteine des bürgerschaftlichen Engagements in Ulm standen im Fokus eines Festakts im Ulmer Stadthaus. Gemeinsam mit Vertreterinnen von Stadt, Vereinen, gemeinnützigen Organisationen und Förderern hat die Freiwilligenagentur ,,engagiert in ulm” auf das Erreichte zurückgeblickt und nach vorne geschaut.  

Die Freiwilligenagentur besteht mittlerweile seit 15 Jahren. Die von ihr mitgetragene Akademie für Bürgerschaftliches Engagement und Gemeinwesen begleitet bereits seit 20 Jahren freiwillig Engagierte mit wertvollen Fortbildungsangeboten. Der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher dankte in einer Videobotschaft im Stadthaus den Aktiven dieser Einrichtungen nachdrücklich für das „jahrelange Engagement”. Ansbacher betonte, in Ulm habe das Ehrenamt eine lange und starke Tradition: „Man kann sagen: Es gehört zur DNA unserer Stadt”. Das Ehrenamt sei das Rückgrat unserer Gesellschaft. Diese Arbeit geschehe oft im Verborgenen, ohne große Bühne. „Aber sie ist von unschätzbarem Wert, denn sie stärkt Vertrauen, gibt Halt und unserem städtischen Zusammenleben einen tieferen Sinn”, sagte der Oberbürgermeister weiter. 
Lothar Heusohn, 1. Vorsitzender der Freiwilligenagentur, hob hervor, wie wichtig und wirkungsvoll die Vernetzung der vielen ehrenamtlichen Initiativen auch über Landesgrenzen hinweg sei. Das zeige sich zum Beispiel im Erfolg der gemeinsam mit den Neu-Ulmern auf die Beine gestellte 1. Engagementmesse am vergangenen Samstag in der Donauhalle. Sie bot mit rund 100 ausstellenden Vereinen und Organisationen sowie mehr als 1000 Besucherinnen und Besuchern den besten Beleg dafür, dass das freiwillige Engagement lebt. Heusohn sprach sich gegen das derzeit diskutierte Pflichtjahr aus: „Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement ist kein Feld zur Rekrutierung billiger Arbeitskräfte. Das Engagement ist ohnehin groß, aber es kann kein Ersatz für professionelle Arbeitsfelder sein”, betonte er.

Impulsvortrag von ARD-Korrespondentin
Ein Höhepunkt des Festabends war der Impulsvortrag von Ronja von Wurmb-Seibel – Journalistin, Autorin und ehemalige ARD-Auslandskorrespondentin, die Perspektiven für gesellschaftlichen Wandel aufzeigte. Ihre Themen: Sinn, Mut und das gute Leben in schwierigen Zeiten. Die Freiwilligenagentur „engagiert in ulm” wurde 2010 mit Vereinsstatus gegründet, um einen unabhängigen Ort der Begegnung rund ums bürgerschaftliche Engagement zu schaffen, autark von der Stadtverwaltung. Zu den Kernaufgaben gehören Information, Beratung und Vermittlung sowie viele weitere Aktivitäten, die vor allem von zahlreichen Ehrenamtlichen mit Leben erfüllt werden. 
Die Akademie für Bürgerschaftliches Engagement und Gemeinwesen wurde 2005 als Gemeinschaftsprojekt von der Ulmer Volkshochschule und der Bürgeragentur ZEBRA gegründet. Heute wird die Akademie von diesen beiden Organisationen zusammen mit der Freiwilligenagentur „engagiert in ulm” getragen. Zweimal im Jahr bietet sie freiwillig Engagierten ein Fortbildungsprogramm, das sie bei ihrem Einsatz für die Gemeinschaft unterstützt. Die FREIWILLIGENCARD Ulm gibt es sogar schon seit 25 Jahren. Ulmerinnen, die sich mit mindestens 150 Stunden freiwilliger Arbeit jährlich in Vereinen, Initiativen und gemeinnützigen Einrichtungen engagieren, können sie bekommen. Die Freiwilligenagentur ,,engagiert in ulm e. V.” ist Trägerin.