Natur und Umwelt

Checkliste für die Umwelt

Wie grün sind Ulm und Neu-Ulm? Diese interessante Frage überspannte die über 50 Veranstaltungen der Ulmweltwoche, die vom 4. bis 11. Juli stattgefunden hat. „Die Ulmweltwoche sollte Menschen in Ulm und Neu-Ulm zeigen, wie sie selbst zu Klimaschutz und umweltfreundlichem Verhalten beitragen können. Da lag es nahe, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Mitorganisatorin Petra Schmitz von der Lokalen Agenda Ulm, weshalb sie das Zertifikat „Green Event BW“ im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg beantragt hat.

Ulmweltwoche 2025 - eine Woche (Neu)-Ulmwelt genießen

Viel Zuspruch erhielt die Diskussionsveranstaltung im Stadthaus zum Auftakt mit einem Impulsvortrag von Klimaaktivist Florian Schlederer. Dass es in Sachen Klimakrise kurz vor knapp ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Schlederer, der die Fridays for Future Bewegung in Österreich mitbegründet und das dortige Klimavolksbegehren initiiert hat, forderte die Anwesenden zum Handeln auf: In KI-generierten Bildern von begrünten Innenstädten präsentierte er seine Vision einer lebenswerten Zukunft und legte verschiedene Lösungsvorschläge und Handlungsansätze dar.

Über 27.000 neue Bäume

Die Maßnahme in den Gemeinden Beimerstetten, Dornstadt und Westerstetten ist Teil einer langfristigen Strategie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Insgesamt wurden 21 verschiedene Baumarten gepflanzt. „Neben bekannten standortgerechten, heimischen Baumarten wie Buche, Eiche und Tanne haben wir auch exotischere Baumarten und Gastbaumarten mit potenziell guter Klimaresilienz gepflanzt“, erklärt Dennis Eninger.

Die Natur mit allen Sinnen erfahren

Frau Dr. Sayer, wie oft sind Sie denn im Botanischen Garten?
Wenn ich in Ulm bin, auf jeden Fall einmal in der Woche. Neben meiner wissenschaftlichen Tätigkeit hier tut mir ein Spaziergang durch die Anlagen ganz einfach gut. Dies ist vor allem nach langen Besprechungen sehr heilsam, wenn ich den Kopf wieder frei bekommen muss.

Ein Garten der Artenvielfalt

Die Obstwiese in der kleinen Senke zwischen Safranberg und dem Wohngebiet am Eichengrund wurde schon in den 1940er Jahren angelegt. Nachdem bereits eine Bebauung erwogen wurde, hat sich die Stadt 1976 dann doch für die Nutzung als Kleingartenanlage entschieden. Als eine der ersten konnte Denoix‘ Mutter ein Grundstück erwerben, das er dann nach seinem Biologiestudium in Tübingen übernahm. Heute zieren den Garten 80-jährige Apfelbäume und es blüht zu jeder Jahreszeit. So sind trotz des frühen Jahres Anfang April schon fünf Schmetterlingsarten unterwegs.

So groß kann klein sein

Damit der Kleine groß raus kommt, sei es wichtig, dass - wie bei großen Gärten auch - bei der Planung an die Sichtachsen gedacht wird. Katja Richter warnt aber vor Fehlern wie diesem: „In einem schlauchartigen Garten wirkt die Betonung der längsten Achse manchmal unproportioniert. Es fehlt an Breite und der Blick durchquert den Garten wie auf einer Autobahn.“ Es sei geschickter, den Blick abschnittsweise durch den Garten zu führen.

Mit wachsender Begeisterung

Es duftet nach Rosmarin und ein paar Meter weiter nach Salbei, in einem Blumenkübel entfaltet eine Felsenbirne ihre ganz Pracht und an einer Hauswand windet sich ein Geißblatt gen Himmel. Wer Freude an der Vielfalt von Blumen, Sträuchern und Kräutern hat, dem empfehlen wir an dieser Stelle dringend einen Rundgang durch das Stadtviertel „Auf dem Kreuz“. Denn hier beweisen Anwohnerinnen und Anwohner in vielen Sträßchen, Gässchen und Gärten, wie man die eigene Wohngegend und damit die Stadt mit einfachen, kreativen Ideen grüner und attraktiver gestalten kann.

Urbane Wildnis

Jenseits gepflegter Gärten und Parks gibt es auch ein „wildes“ Leben in unseren Städten. Pflanzen und Tiere siedeln sich an, wo die Bedingungen günstig sind. Unbebaute Flächen und Stadtbrachen – ein Alptraum für Städteplaner angesichts des Wohnraummangels. Aber gerade dort gibt es Platz für Artenvielfalt. Gestrüpp, Kiesflächen, kleine Tümpel bieten auch seltenen Arten ein Zuhause, die in unseren ausgeräumten Landschaften keine Möglichkeiten mehr finden. Viele Brachflächen sucht man in Ulm vergeblich.

Die Natur erforschen - sich selbst entdecken

Ein Ameisenhaufen am Waldrand, kleine Bächer oder jede Menge Käfer auf der Wiese. Diese Dinge gehören in die Natur wie das Münster zu Ulm. Doch als Erwachsener nimmt man sie oftmals nicht mehr bewusst wahr. In diesem Fall könnten wir von Kindern lernen, die am Projekt Grünfinder teilnehmen. Denn das ermöglicht ihnen die Natur vor Ort zu entdecken und zu erforschen.