Entwicklungspolitische Regionalkonferenz - Ressourcengerechtigkeit im Fokus

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Entwicklungspolitische Regionalkonferenz - Ressourcengerechtigkeit im Fokus

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110 engagierte Teilnehmende aus Zivilgesellschaft und Politik aus ganz Süddeutschland kamen am 11. Oktober 2024 in der Ulmer Volkshochschule zusammen, um sich mit Vertretenden des baden-württembergischen Staatsministeriums, dem Oberbürgermeister der Stadt Ulm und zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen über zentrale Fragen globaler Ressourcengerechtigkeit und deren Umsetzung auf kommunaler Ebene auszutauschen.

Im Zentrum stand der Dialog darüber, wie Ressourcengerechtigkeit – als gerechter und nachhaltiger Umgang mit natürlichen globalen Rohstoffen – vor Ort gefördert und gelebt werden kann. Dabei wurde besonders intensiv diskutiert, wie und was Kommunen gemeinsam mit engagierten Bürger*innen zu einem fairen Umgang mit Ressourcen beitragen können, um globale Gerechtigkeit zu unterstützen.

Grußworte von OB Ansbacher und Staatssekretär Hoogvliet 

Die Konferenz wurde mit Grußworten des Ulmer Oberbürgermeisters Martin Ansbacher und des Staatssekretärs für Medien und Entwicklungspolitik, Rudi Hoogvliet, eröffnet. Beide betonten die Bedeutung kommunaler Initiativen in der globalen Entwicklungszusammenarbeit und deren struktureller Verankerung. „Ulm hat sich der nachhaltigen Stadtentwicklung verschrieben und hat hierbei natürlich auch den Anspruch, viele ressourcenschonende Maßnahmen anzustoßen und umzusetzen. Unsere Verantwortung endet eben nicht an der Stadtgrenze – durch unsere lokalen Handlungen beeinflussen wir globale Prozesse,“ so OB Martin Ansbacher.

Staatssekretär Hoogvliet, aus Berlin, digital zugeschaltet, unterstrich: „Für einen gerechten und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen brauchen wir geeinte Kräfte“. Er hob die Bedeutung des entwicklungspolitischen Engagements, speziell auf der kommunalen Ebene, hervor: „Diese Konferenz zeigt, dass das Engagement vor Ort nicht nur wichtig, sondern auch wirkungsvoll ist.“ Dabei gehe es nicht nur um Wirtschaft und Politik, sondern auch um die eigene Lebensweise.

Gerechte Verteilung von Ressourcen auch zwischen den Generationen  

In ihrem Impulsvortrag ´Die verborgenen Kosten unseres „Wohlstands“ stellte Dr. Gunne Guntsetseg vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) die Kernfrage: „Wer profitiert von den Ressourcen unseres Planeten und wer trägt die Lasten ihrer Gewinnung und ihres Verbrauchs?“ Es gehe darum, wie lebenswichtige Ressourcen verteilt und genutzt werden – nicht nur zwischen Ländern und Regionen, sondern auch zwischen Generationen.  

Ein Tag des Dialogs und der Zusammenarbeit

Im Verlauf der Konferenz wurden in spannenden Impulsräumen konkrete Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, wie Ressourcengerechtigkeit in den Kommunen verankert und gefördert werden kann. Dabei ging es um die Chancen und Risiken globaler Freihandelsabkommen, aber auch um ganz lokale Themen wie ein gutes Innenstadt-Umfeld für fairen Handel und nachhaltigen Konsum. Mit Blick auf den Rohstoffbedarf von Batterietechnologien und erneuerbaren Energien wurde diskutiert, wie die Energiewende so gestaltet werden kann, dass sie nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte Welt nachhaltig ist.

In der abschließenden Fishbowl-Diskussion stellten die Teilnehmenden konkrete Forderungen nach mehr Unterstützung auf kommunaler und Landesebene. OB Ansbacher stellte in dem Zusammenhang die Frage, wo die Stadt Ulm ihr Geld anlegen und damit positive Effekte erzielen könne. Er lud dazu ein, gemeinsam die Stadt der Zukunft zu gestalten und kündigte einen breit angelegten Diskurs dazu an.

Staffelübergabe Ulm – Heidelberg

Die vierte Entwicklungspolitische Regionalkonferenz in Ulm setzte ein starkes Zeichen für die Stärkung der globalen Verantwortung auf lokaler Ebene und verdeutlichte, wie wichtig der gemeinsame Einsatz für nachhaltige Entwicklungsziele ist. Eine Welt-Regionalpromotorin Simone Schliemann aus Ulm übergab zu guter Letzt den Staffelstab an ihren Kollegen Stefan Dietrich aus Heidelberg, wo im Sommer 2025 die fünfte Entwicklungspolitische Regionalkonferenz stattfinden wird.

Veranstalterin war die Eine Welt-Regionalpromotorin Simone Schliemann mit ihrem Trägerverein Ulmer Volkshochschule in Kooperation mit der Stadt Ulm, dem DEAB, dem Rat für Entwicklungszusammenarbeit, der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg und dem Staatsministerium Baden-Württemberg.

Simone Schliemann, Eine Welt-Regionalpromotorin