Ausgabe 17

agzente 17: Vielfalt - Inklusion - Teilhabe

Wir finden, dass diese Vielfalt Reichtum bedeutet und wollen sie Ihnen mit dieser Ausgabe zeigen. Sie spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des neuen Gemeinderates wider: verschiedene Altersgruppen, internationale Wurzeln und eine große Zahl von Listen repräsentieren die bunte Ulmer Bevölkerungsmischung. Wir lassen die Gewählten zu Wort kommen.

Bild: Rollstuhlrugby, © Luis Hundhammer

Der neue Ulmer Gemeinderat stellt sich vor

Der im Mai 2019 gewählte Ulmer Gemeinderat wird nächsten Monat seine Arbeit aufnehmen. Wie in vielen Städten stellen die Grünen erstmals die stärkste Gruppe. Sie erhielten drei zusätzliche Sitze, während CDU und SPD deutlich verloren. Zusammen mit jeweils einer Piratin und einer Linken wird die auf 6 Sitze verkleinerte SPD eine interessante Fraktionsgemeinschaft bilden, ebenso wie die CDU mit der neu gegründeten Liste "ulm für alle". Erstmals wird auch die AfD mit einem Sitz im Gemeinderat vertreten sein.

"Normal" gibt es nicht

Büro mit Aussicht: Oliver Arnold an seinem Arbeitsplatz in der Olgastraße 143,
Bild: T.homas Dombeck

 

Seit 2015 gibt es die Stelle des kommunalen Behindertenbeauftragten. Bei der Stadt Ulm in Gestalt von Oliver Arnold. Der studierte Sozialarbeiter aus Göppingen kümmert sich um die Belange behinderter Menschen. agzente plus besuchte ihn in seinem minimalistischen Büro hoch über dem Willy-Brandt-Platz. Hier ist alles etwas improvisiert, im Herbst zieht das Büro um in den Grünen Hof, wo es mehr Platz und barrierefreien Zugang geben wird.

Einfache Sprache, leichte Sprache – ein Erklärungsversuch

Spätestens seit das Bundes-Gleichstellungs-Gesetz 2015 in Kraft ist, steht die einfache Sprache auch bei den Kommunen auf der Tagesordnung. Unter dem Gesichtspunkt der Teilhabe ist es wichtig, dass sich Alle aus erster Hand informieren können. Beispielsweise auch Menschen mit Lern-Schwierigkeiten oder Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen. Denn nur wer gut informiert ist, kann auch selbst Entscheidungen treffen. Daher ist auch die Stadt Ulm angehalten, mit ihren Bürgern verständlich zu kommunizieren.

Ein Hai beißt sich durch

Ein Rollstuhlfahrer rast mit Karacho in den Rollstuhl eines anderen. Es scheppert durch die Illerrieder Ballsporthalle. Der, der da in den anderen rein gefahren ist, hat sein Ziel erreicht: ausgebremst. Den Gegner aus Bayreuth. Und der Bayreuther war schon gefährlich lange mit dem Ball auf dem Schoß - einer Art Volleyball - unterwegs. Er hatte einen guten Lauf. Nicht viel  hätte gefehlt und er wäre mit dem Ball über die Torlinie der Donauhaie Illerrieden gefahren. Acht Meter ist das Tor breit, zwei orange Hütchen sind aufgestellt.

Ulm, wie weit bist du?

„Wenn ich liebe, liebe ich uneingeschränkt“, hat Hans Scholl geschrieben - Ulms Widerstandskämpfer der Weißen Rose. Nach seinem Tod fand man Dokumente eines ruhelos Suchenden, radikal Sehnsüchtigen und verzweifelt Liebenden. Scholl war vermutlich bi und wurde wegen seiner sexuellen Beziehung zu einem anderen Jungen strafrechtlich verfolgt, inhaftiert und kam vor Gericht. Vielleicht formte dieses Ereignis seinen immensen Widerstandsgeist…

Nah-Wachsendes essen

Fotos: Isabella Hafner
 

Dieses Woche liegen in den grünen Mehrweg-Kisten ein Salat, ein Kohlrabi, Petersilie, Schlangengurken, Rote Bete, Erdbeeren und Rucola. Es ist aber immer ein bisschen eine Überraschung, mit was dienstags die mittlerweile schon sieben Verteilerstationen - die Depots - in Ulm und Neu-Ulm gefüllt sind. Einen Tag vorher wird das Geheimnis per Newsletter gelüftet.

Umweltgerecht durch die Kulturnacht

Kunst spiegelt den Zeitgeist der Gesellschaft und regt uns zum Überdenken des eigenen Handelns an. Die Kulturschaffenden können durch ihr Wirken positive Impulse für Veränderungen setzen. So sieht es auch Christian Pfeifer von der Kulturabteilung der Stadt Ulm, u.a. Geschäftsführer der Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm GbR. "Wir sehen bei der lokalen Kulturszene auch eine Verantwortung für die Gesellschaft. Durch kreative Ideen und künstlerische Auseinandersetzung lässt sich viel mehr bewirken als durch Vorschriften oder Verbote. Der Erlebnisfaktor spielt da eine große Rolle."