Die Klimawette: Ulm nimmt die Wette an!

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Die Klimawette: Ulm nimmt die Wette an!

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Die Kampagne überzeugt durch ihre klare Botschaft, fand der Vorstand der lokalen agenda ulm 21: "Wir machen's jetzt einfach!" Damit soll ein klares Signal in Richtung politische Entscheidungstragende gesendet und gleichzeitig unmittelbar mehr Klimaschutz erreicht werden.

Die Initiatoren der bundesweiten Klimawette - GermanZero, verschiedene For-Future-Organisationen und andere - wollen eine Million Menschen finden, die bis zur nächsten UN-Klimakonferenz im November in Glasgow eine Million Tonnen CO2-Emissionen einsparen, Heruntergerechnet auf Ulm sind das beeindruckende 1900 Personen und damit 1900 Tonnen. Dabei ist natürlich wichtig zu wissen, dass die Deutschen im Schnitt 10 bis 11 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr verursachen: inklusive Konsumverhalten, Ernährung und andere mehr oder weniger versteckte, sogenannte graue Emissionen. Das heißt, wer es schafft, pro Jahr eine Tonne einzusparen, ist bis 2030 klimaneutral.

Das Ziel ist also sehr ehrgeizig und möglicherweise gar nicht mehr erreichbar, zumal Ulm erst spät in die seit fast einem Jahr laufende Kampagne einsteigt. Anlass war der Zwischenstopp von Michael Bilharz auf seiner Deutschlandtournee in Ulm Mitte Juli. Der Umweltexperte aus dem Umweltbundesamt unterstützt in seiner Freizeit die Klimawette mit seiner ungewöhnlichen Aktion und besucht dabei täglich bis zu drei Städte und Gemeinden, um Menschen vor Ort zur Mitwirkung an der Klimawette zu motivieren.

In Ulm ist das geglückt: die lokale agenda und ihre Partnerorganisationen haben Bilharz vor dem Rathaus einen freundschaftlichen Empfang mit verschiedenen Infoständen beschert und sind auf die Wette eingegangen. "Wir wissen, dass wir die Wette kaum noch gewinnen können, denn die Zeit ist kurz und dazwischen liegen die Sommerferien", erklärt Kirsten Tretter vom Agenda-Vorstand. "Aber wir handeln nach dem Motto Jede Tonne zählt!" Der Wetteinsatz der lokalen agenda: Sollten die 1900 Tonnen in Ulm nicht zusammenkommen, werden im Januar drei kostenlose Infoveranstaltungen für Interessierte angeboten, zu den Themen Mobilität - Energiesparen im Alltag - Klimaschutz und Ernährung. 

Wer die Herausforderung annehmen will, kann auf dieklimawette.de zunächst seine derzeitige CO2-Bilanz ermitteln und dann aus verschiedenen vorgeschlagenen Maßnahmen auswählen, um diese zu verbessern. Die damit verbundenen Klimaschutz-Effekte werden automatisch ermittelt und in CO2-Tonnen angegeben. Jede Mitwirkung wird auf der Plattform direkt der angegebenen Postleitzahl für das Städteranking zugerechnet. Der Lerneffekt: Man bekommt ein Gefühl dafür, wo im Alltag die größten Klimakiller lauern und mit welchen ganz einfachen Maßnahmen man die größten Effekte erzielt. Wer noch ein paar Ideen für eigene Einsparpotenziale braucht, findet vielfältige Tipps, um den "ökologischen Fußabdruck", also die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima, zu verkleinern. Wer trotzdem nicht auf 1 Tonne CO2 bis November kommt, kann über die Klimawette-Plattform durch eine Spende für ein Klimaschutz-Projekt, z. B. im Bereich Aufforstung oder Solarenergie, den Rest kompensieren. 

Und nicht zuletzt rufen die Initiatoren der Klimawette dazu auf, den eigenen "ökologischen Handabdruck" zu vergrößern: also weitere Menschen von der Idee zu begeistern und für Klimaschutz zu gewinnen. Auch hierfür gibt es Anregungen: von der Challenge mit Freunden bis zur eigenen Klimaschutzaktion vor Ort.

So gibt es für jede interessierte Person einen Ansatzpunkt, um den Klimaschutz zu unterstützen. Es lohnt sich also in jedem Fall, die Seite zu besuchen, eigene Möglichkeiten zu nutzen - und natürlich die Wette mit der lokale agenda anzunehmen!

Petra Schmitz, Agenda-Büro