Doch der oder die fashionbewusste Klimaschützerin weiß: Die Herstellung von Kleidung kostet viel Energie, Wasser und andere Ressourcen, gleichzeitig werden die Berge von entsorgten Textilien weltweit immer größer. Die sogenannte Fast Fashion, der Trend zu immer schnelleren Kollektionswechseln in der Modeindustrie, beschleunigt  Ressourcenverbräuche und negative Umweltauswirkungen. Außerdem wird in vielen Herstellerländern unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert, was durch den harten Preiskampf bei den Billigmarken noch forciert wird.  Das will niemand ernsthaft unterstützen. 
Wer also frischen Wind in seine Klamotten bringen und dennoch der Nachhaltigkeit gerecht werden will, sollte dafür sorgen, dass Kleidungsstücke länger im Gebrauch bleiben. Dazu gibt es verschieden Möglichkeiten. Wir stellen hier ein paar Angebote in Ulm vor, die Euch dabei unterstützen:

Viele Geschäfte bieten Second Hand Mode an

Die Idee, sich mit gebrauchter Kleidung auszustatten und dabei gleichzeitig Geld und Ressourcen zu sparen, ist nicht neu, aber sie erlebt seit einigen Jahren einen regelrechten Aufschwung. Der Markt ist dabei von Edelmarken über ausgefallene individualistische Sachen bis hin zu ganz normalen Alltagsklamotten breit aufgestellt. In Ulm gibt es eine ganze Reihe Geschäfte, die Second Hand Mode inklusive Schuhe und Accessoires anbieten. Oxfam in der Herrenkeller- und die Secontique in der Dreiköniggasse bieten Alltägliches, aber auch Boutiqueware für Damen und Herren an, sie gehören zu größeren gemeinnützigen Organisationen, und die Einnahmen kommen einem guten Zweck zugute. Die Neue Arbeit bietet neben Kleidung für Groß und Klein auch Haushaltswaren, die DRK Kleideroase in der Schaffnerstraße hat sogar zusätzlich einen Online-Shop. Beim Kleiderrausch Auf dem Kreuz findet Ihr "Deluxe-Mode mit Geschichte" für Damen, auch Claudine in der Herdbruckerstraße und die Söflinger Second Hand Boutique in der Neuen Gasse führen hochwertige Damenmode. Bei Calvi in der Brautgasse gibt es zur vielseitigen Fashion-Auswahl im Cafébetrieb auch noch einen Cappuccino und eine Zimtschnecke. Alle Geschäfte nehmen auch gebrauchte Kleidung und Accessoires an, zu ganz unterschiedlichen Konditionen.

Kleidertauschaktionen

Eine weitere Möglichkeit, gut erhaltene gebrauchte Stücke zu ergattern, sind Kleider- oder auch Warentauschaktionen, die inzwischen regelmäßig von verschiedenen Veranstaltern angeboten werden, zum Beispiel von den Entsorgungs-Betrieben meistens in Kooperation mit Bürgerzentren oder Gemeindehäusern in den Stadtteilen. Die Aktionen dauern immer zwei Tage: am ersten Tag können gebrauchte Artikel abgegeben werden, am zweiten Tag, kann dann jede und jeder kostenlos mitnehmen, was benötigt wird. Was am Abend noch übrig ist, wird von den EBU entsorgt.

Kleidertauschaktionen werden zum Beispiel von der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit oder von youngcaritas an wechselnden Orten mehrmals im Jahr angeboten. Auch hier muss nicht 1:1 getauscht werden, was am Ende übrig bleibt, wird bis zur nächsten Kleidertauschparty aufgehoben oder gespendet.

Lieblingsstücke reparieren oder upcyceln

Wer kennt sie nicht, die Lieblingsstücke, die nicht mehr passen oder deren Schnitt aus der Mode gekommen ist. Die Stoffreste, Knöpfe oder Borten, die einfach zu schade zum Wegwerfen sind. Oder ein Stück, das man beim Kleidertausch mitgenommen hat, passt nicht hundertprozentig. Wer gerne Sachen umgestalten, aus Resten etwas Neues zusammenfügen oder auch nur kaputte Stücke reparieren möchte, kann sich Anleitung und Tipps in einem Upcycling-Workshop oder Nähcafé holen. So findet jeden Freitag von 18 bis 21 Uhr im Verschwörhaus am Weinhof das Fashion Lab statt, Näh- und Stickmaschinen sowie eine Nähexpertin sind vor Ort. Nähcafés finden auch immer mal wieder im Haus der Nachhaltigkeit in Neu-Ulm oder in den Bürgerzentren der Stadtteile statt.

Unsere Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Angebote und Initiativen rund um Second Hand im Besonderen und Nachhaltigkeit im Allgemeinen findet Ihr auf der kartevonmorgen.org. Dort könnt Ihr auch eigene Einträge machen und Bewertungen vornehmen.

Weitere Angebote unter abfallvermeidung.ulm.de