Nachhaltige Wirtschaft

Das bessere Plastik?

Die Bezeichnung „Biokunststoff“ beinhaltet zwei unterschiedliche Aspekte: Die Herstellung aus biologischen Rohstoffen und die biologische Abbaubarkeit. Beides muss nicht unbedingt zusammenhängen, denn auch Plastik aus Erdöl kann im Idealfall zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut werden. Hergestellt wird Bioplastik wie z.B. das für Müllbeutel verwendete PLA (Polylactid) oft aus Maisstärke oder Zuckerrohr. Aber auch Altfette oder -öle können biotechnologisch zu Kunststoffen verarbeitet werden, wie bei der Stoffgruppe der PHA (Polyhydroxyalkanoate).

So hilft das neue Elektrogesetz, Ressourcen zu sparen

Das neue Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG) von 2021 nimmt Hersteller und Händler deutlich mehr in die Pflicht. Der Container auf dem Recyclinghof soll als Sammelstelle die Ausnahme werden. Was beim Neukauf im Elektromarkt schon seit Jahren Standard ist, gilt jetzt für alle, die Elektroartikel in Umlauf bringen: Beim Kauf muss das Altgerät kostenlos zurückgenommen und dem Recycling zugeführt werden. Handelt es sich um Kleingeräte unter 25 cm, gilt die Rücknahmepflicht unabhängig davon, ob ein neues gekauft wird. 

Haus der Nachhaltigkeit startet Reparaturservice

Der Plan für ein „Haus der Nachhaltigkeit“ in Ulm/Neu-Ulm und der Region (HdN) entstand 2019 kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Gruppen und Ideen für nachhaltiges Handeln auf regionaler Ebene gab es da bereits viele. Ob lokale agenda, der BUND, die Gemeinwohlökonomie oder die Solidarische Landwirtschaft, alle haben in verschiedenen Bereichen letztlich das Ziel eines zukunftsgerechten Wirtschaftens. Da lag es nahe, sich auszutauschen und der Zusammenarbeit einen festen Rahmen zu geben.

Unverpackt in Ulm unterwegs

Unverpackt in Ulm unterwegs? Geht das? Und wenn ja, wo? Diese Frage habe ich nicht nur mir selbst, sondern auch etlichen Mitgliedern unseres Agendaforums gestellt, denn nicht jedes Restaurant akzeptiert eine mitgebrachte Tupperdose oder jeder Bäcker eine Stofftasche. Viele Supermärkte verkaufen loses Gemüse und Obst, was auch in mitgebrachte Gemüsenetze gefüllt werden kann. Auch die meisten Käse-und Fleischtheken akzeptieren mitgebrachte Behältnisse.

Essen ist politisch

Dieses System setzt auf eine industriell organisierte Landwirtschaft. Mit massiven Folgeschäden für das Grundwasser, für die Bodenqualität, für das Überleben der Insekten, für eine artgerechte Tierhaltung, für den Klimawandel, für die Artenvielfalt. Kostenverzerrende Billigpreise im Lebensmittelhandel und Wegwerfmentalität als Nebenprodukt. 

Über die Wiederentdeckung der Albleisa

„Linsen haben mir einfach schon immer geschmeckt. Und ich habe mich gefragt, warum die von so weit herkommen müssen. Mich hat es dann so gereizt, etwas anzubauen, was früher hier auf der Alb ganz selbstverständlich angebaut wurde.“ Als der Diplombiologie und spätere Vollerwerbslandwirt Woldemar Mammel, der heute 78 Jahre alt ist, Anfang der 1980er Jahre den Versuch startet, am Rand seines Heimatdorfs Lauterach im beschaulichen Lautertal auf der Schwäbischen Alb, wieder Linsen anzubauen, da gelten „Späths Alblinsen I und II“ - genannt: die Kleine und die Große -  als verschollen.

Noch selten aber tierlieb: Die neue Mutter-Kind-Haltung

Herr Spiegel, warum haben Sie diesen Weg eingeschlagen?
Weil der konventionelle Weg, oder eben wie man es früher gemacht hat, nämlich der Mutter das Kalb wegzunehmen und mit dem Eimer aufzuziehen, sehr schmerzhaft ist. Die Mutter sucht ihr Kalb - das blökt nach der Mutter. Wenn man sich das mit anschauen muss, fragt man sich: Warum macht man das eigentlich? Ist das wirklich so praktisch oder geht’s auch anders gut? Einer meiner Mitarbeiter schlug dann die mutter- und ammengebundene Aufzucht vor. 

Doppelte Erträge durch Agri-Photovoltaik

Auf einer 2,5 Hektar großen Versuchsfläche ermittelt hier das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) gemeinsam mit der Uni Hohenheim und den Heggelbachern das Potenzial der „Agri-Photovoltaik“, bei der landwirtschaftliche und solare Nutzung gekoppelt wird. Das soll die Flächenkonkurrenz zwischen beiden entschärfen. Statt der üblicherweise dicht gepackten Solarparks geht man dabei zu einer offeneren Bauweise über, bei der die Modulständer nicht der üblichen Bewirtschaftung mit Landmaschinen im Weg stehen.

Aus dem Leben eines Landwirts

Herr Gölz, Sie sind Landwirt in Ehingen. Wie sehen Sie die zunehmend angespannte Beziehung  zwischen Verbrauchern und Landwirten?
Angespannt würde ich nicht grundsätzlich sagen. Aber in den Medien werden immer nur die extremen Negativfälle aus der Landwirtschaft präsentiert. Übergroße Tierhaltungen, wo dann die Tiere schlecht versorgt werden. Das sind Ausnahmen. Die meisten Landwirte legen Wert auf eine möglichst artgerechte Tierhaltung.