Digitaler Wochenmarkt ist wegen Corona noch gefragter

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Digitaler Wochenmarkt ist wegen Corona noch gefragter

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Im Januar sind die drei Freunde gestartet: Michael Mayer, Marcel Michelfelder und Dominik Kramer. Mit ihrem digitalen Ulmer Wochenmarkt. Das Konzept: Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Käse, Aufstriche und vieles mehr kommen zu den Kunden nach Hause. Einfach im Internet Produkte auswählen, in den virtuellen Warenkorb packen und bezahlen.

mein wochenmarktDenn so schön es ist, mittwochs oder samstags am Fuße des höchsten Kirchturms der Welt zwischen den Ständen der Händler aus der Region zu flanieren und Leute zu treffen: Nicht immer hat man Zeit. Oder aber ist mobil genug, um diesem typisch ulmischen Hobby zu frönen. 

Michael Mayer: „Unser Ziel für in einem Jahr war: 100 Bestellungen pro Markttag. Das haben wir schon nach eineinhalb Monaten geschafft.“ Da sind die drei selbst total überrascht. „Corona hat das Ganze jetzt noch zusätzlich befeuert.“ Werbung müssen sie keine mehr machen. Eine Krise, wegen der die Leute nicht mehr aus dem Haus gehen sollen, seltener zum Einkaufen gehen sollen oder das Ganze komplett vermeiden - das hatten sie nicht in ihrem Businessplan. Michael Mayer sagt: „Seit Corona bekommen wir jede Woche viele neue Kunden dazu, die unser Angebot  ausprobieren. Und die - zumindest aktuell - auch bleiben. Wir hoffen, dass sie das auch nach der Krise tun. Die Krise zwingt auf jeden Fall viele Menschen, digital zu werden.“ 

Die, die aus Coronagründen bestellen, das seien Risikogruppen - Ältere beispielsweise. Oder Familien mit kleinen Kindern, die vermeiden wollen, aus dem Haus zu gehen. Oder Menschen, die wegen Coronaverdachts komplett in Quarantäne bleiben müssen.

Die drei Gründer des Digitalen Wochenmarkts sind im Januar mit drei Kurieren gestartet. Die  Kuriere liefern per Lastenrad und Elektro-Transporter die Einkäufe aus. Doch auch das haben Mayer, Michelfelder und Kramer so nicht erwartet: Sie mussten schon aufstocken auf neun Kuriere. Die touren durchs Ulmer und Neu-Ulmer Stadtgebiet. 

Mittlerweile sei oft gefragt worden, ob sie auch weiter als innerhalb eines Zehn-Kilometer-Radius’ liefern könnten. Könnten sie.  Wenn es weiterhin so gut läuft. Die Kuriere liefern am Mittwoch, Donnerstag - da ist Markttag auf dem Eselsberg - und am Samstag. Sie tragen Mundschutzmasken und Handschuhe, klingeln an der Haustüre und treten dann ein Stück zurück.

Im Durchschnitt packt der Digitaler-Wochenmarkt-Kunde Produkte im Wert von insgesamt 60 Euro in seinen virtuellen Einkaufskorb, sagt Michael Mayer: „Es gibt aber auch die, die ihre Wocheneinkäufe für 120 Euro oder sogar 150 Euro machen.“ Der Mindestbestellwert liegt bei 25 Euro. Die Produkte kommen aus der Gegend, viele davon sind bio. 

Die etlichen anderen Lieferdienste, die in Ulm wegen Corona aus dem Boden gesprossen sind, seien keine Konkurrenz fürs Geschäft, sagt Michael Mayer. „Sie liefern Produkte, Essen, Einkäufe aus dem Supermarkt - komplett vom Wochenmarkt liefern nur wir.“ 

Isabella Hafner


www.mein-wochenmarkt.online