Kampf dem K.O.

Lesezeit
2 Minuten
Gelesen

Kampf dem K.O.

0 Kommentare

Ein Projekt des Frauenbüros will das Bewusstsein für die Gefahren von K.O.-Tropfen schärfen.

Das Phänomen der unfreiwilligen Einnahme von K.O.-Mitteln mit oder ohne Ausnutzung einer hierdurch hervorgerufenen Handlungsunfähigkeit ist ein allgegenwärtiges Thema, das auch im Nachtleben von Ulm beobachtet wird. Mit dem Projekt "Kampf dem K.O." soll nun aufgeklärt und Betroffene unterstützt werden. Das Projekt besteht aus mehreren Elementen.

Tipps für die richtige Reaktion im Verdachtsfall

Hat man den Verdacht, dass einem auf der Party oder im Club K.O.-Tropfen verabreicht wurden, ist schnelles Handeln wichtig. Betroffene melden sich bei der Gewaltopferambulanz der Uniklinik Ulm (Tel. 0731/500-65009) und erhalten hier ein erstes vertrauliches Beratungsgespräch. Die Ergebnisse der Tests unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. 
Auf der Website zum Projekt (s. QR-Code) und den Social Media Kanälen (@ko_ulmtestet) erhält man Handlungsempfehlungen im Notfall, Hilfsangebote und Aufklärung über die Gefahren von K.O.-Tropfen. Künftig finden hier auch Veranstalter*innen und Gastronom*innen hilfreiche Tipps zum Umgang mit potentiellen Opfern.

Kostenlose und vertrauliche Tests 

Personen, die den Verdacht haben, K.O.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, können sich kostenlos und vertraulich testen lassen. Getestet wird in der Gewaltopferambulanz, in der Zentralen Interdisziplinären Notfallambulanz (ZINA) am Universitätsklinikum Oberer Eselsberg, in der Notfallambulanz der Frauenklinik der Uniklinik, im Bundeswehrkrankenhaus Ulm und der Donauklinik Neu-Ulm. Ausgewertet werden die Proben vom Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Ulm.

Online-Beteiligungs-Plattform 

Auf der Beteiligungsplattform der Stadt Ulm beteiligedich.ulm.de wird dazu eingeladen, in den Austausch zu gehen. Betroffene, Interessierte, Nachtschwärmer*innen und Veranstalter*innen haben hier die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Gedanken zum Thema K.O.-Tropfen zu teilen. Was hast du erlebt? Was läuft bisher schief? Was würdest du dir im Umgang mit Opfern von K.O.-Tropfen wünschen? Wer war bei einem Vorfall für dich da und hat dich unterstützt? Welche Wünsche und Erfahrungen haben Betreiber*innen von Clubs und Bars?

Video in der K.O.-Awareness-Box

Mit der 1,40 x 1,00 Meter großen, schwarzen Box soll für das Thema auf verschieden Veranstaltungen und in unterschiedlichen Einrichtungen sensibilisiert werden. Sie zeigt ein kurzes Video, in dem vor allem Betroffene über ihre Erfahrungen mit K.O.-Tropfen berichten. Mit einer Wanderausstellung mit Rollups zum Thema wird die Box als an Kultureinrichtungen, Schulen, Hochschulen oder Veranstaltungen verliehen. Kontakt: Frauenbüro, Tel. 0731-161-1060.

Vernetzung 

Um K.O.-Tropfen entgegenzuwirken und die Betreuung von Betroffenen zu verbessern, wurde ein Netzwerk aufgebaut, darunter die Polizei, Rettungsdienste, Politiker*innen, Studienvertretungen der Universität und der Hochschulen in Ulm und Neu-Ulm, Veranstalter*innen und Gastronom*innen. Die Expertise aus unterschiedlichen Bereichen bringt das Projekt voran. Der Verein Frauen helfen Frauen Ulm bietet Schulungen für Clubs, Bars und Veranstalter*innen an. Im Rahmen des Projekts wird Getesteten immer geraten, sich auch nach einem Vorfall bei den Locations oder den Veranstalter*innen zu melden.

Ausstellung im Erlebnisraum m25

Vom 25. September bis zum 27. November 2024 wird das Projekt "Kampf dem K.O." in einer Ausstellung im m25 vorgestellt. 
Öffnungszeiten: Mi-So 14-18 h | Sa 10-18 h.

Seit einem halben Jahr läuft das Projekt "Kampf dem K.O." in Ulm erfolgreich, Projektpartner sind das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm, die Stadt Ulm – Team Chancengerechtigkeit und Vielfalt und Frauen helfen Frauen e.V., finanziert wird es durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration.

Hier Erfahrungen mit anderen teilen