Wiblingen macht sich für Familien fit
Wiblingen ist vermutlich einer der multikulturellsten Stadtteile Ulms. Deshalb freut sich RPG-Sprecherin Birgit Wegele-Hehl jedes Jahr auf den Juni. Denn da organisiert ihre Planungsgruppe seit Jahren des „Fest der Kulturen“. Und sie findet es besonders wichtig, in ihrem Stadtteil. Viele der Migrantenvereine machen beim Fest mit.
So gibt es in der aufgebauten Budenstadt auf dem Wiblinger Marktplatz dann beispielsweise einige Köstlichkeiten aus Russland, China, Italien, Vietnam, Polen, Rumänien und aus der Türkei. Außerdem umrahmen Wiblingerinnen und Wiblinger mit sämtlichen Migrationshintergründen die traditionelle Veranstaltung, die den Zusammenhalt im Stadtteil fördert.
Auch die Warenaustauschtage seien in Wiblingen jährlich ein Muss, sagt Birgit Wegele-Hehl. Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm (EBU) kommen dazu ins Bürgerzentrum und dann können dort die Bewohnerinnen und Bewohner anderen anbieten, was sie los werden wollen. Und sich selbst dagegen wieder etwas Brauchbares mit nach Hause nehmen: Vom Kindersitz bis zur Sammeltasse. Was nicht wegkommt, nehmen die EBU mit.
In den vergangenen 25 Jahren seit Bestehen der Regionalen Planungsgruppe Wiblingen hat die Planungsgruppe maßgeblich mitgewirkt bei der Umgestaltung des Sozialzentrums Wiblingen in das Bürgerzentrum, bei beiden Bauabschnitten des Neubaugebiets Eschwiesen, beim Ostermarkt, Neujahrsempfang und beim Thema „Verkehrsberuhigung“. Birgit Wegele-Hehl zufolge war gerade der Lärm immer ein großer Diskussionspunkt bei den Bürgerinnen und Bürgern ihres Stadtteils. Zu viele Autos und zu schnell fuhren sie durch Wiblingen. Die Planungsgruppe hat sich mit Erfolg für verkehrsberuhigte Straßen eingesetzt. Auch um die Instandhaltung des Waldsportpfads kümmert sich die RPG. Wiblingens kostenloses Fitnessstudio. Die Fitnessgeräte müssen nämlich ebenfalls fit gehalten und der Pfad muss gemäht werden.
Wiblingen wird seit Jahren nachverdichtet, neben den Neubaugebieten „Eschwiesen I und II“ soll bald ein weiteres Neubaugebiet - „Eschwiesen III“ - entstehen. Das alles zieht vor allem junge Familien an. Deshalb ist die RPG immer wieder gefragt, wenn es um neue Spielplätze geht. Gemeinsam mit der Spielplatzkommission der Stadt Ulm wird dann überlegt, welche Geräte man anschaffen könnte und welche auch bei den bestehenden Spielplätzen ersetzt werden müssen. Birgit Wegele-Hehl erinnert sich noch gut an das „Einweihungsfestle“, das ihre Planungsgruppe für den großen Spielplatz an der Biberacher Straße organisiert hat. Außerdem habe man Blumenzwiebeln gesteckt. Einige von ihnen - die nicht von Wiblingern illegalerweise ausgegraben wurden - bringen immer noch jedes Jahr knallige Blüten hervor. In den nächsten Jahren wird das sogenannte Stadtteilentwicklungskonzept die Planungsgruppe weiterhin beschäftigen. 2019 wurde es begonnen.
Es geht zum Beispiel dabei darum, wie die „eigentlich sehr idyllische Ecke“ um den Binsenweiher - einem Fischweiher in der Nähe des barocken Klosters und angrenzend an die Iller - aufgewertet werden kann. Das bevorstehende Jubiläum „100 Jahre Eingemeindung Wiblingens zur Stadt Ulm“ wird in den nächsten Jahren ebenfalls ein wichtiger Baustein für die Arbeit der Regionalen Planungsgruppe sein. Die Eingemeindung wird dann im Jahr 2027 gefeiert.
Für die nächsten 25 Jahre wünscht sich die Gruppe viele neue Impulse aus der Bürgerschaft. Interessenten seien jederzeit willkommen.
Isabella Hafner